Warum Cloud und SaaS nicht das Gleiche sind/
Wer sich mit digitalen Lösungen für sein Unternehmen beschäftigt, stolpert zwangsläufig über einige Buzzwords wie Cloud Computing und Software as a Service (SaaS). Da die Bezeichnungen nicht immer ganz trennscharf genutzt werden, erklären wir euch, was es denn eigentlich genau mit der Cloud und SaaS auf sich hat.
Alles nur Cloud?
Das Prinzip cloudbasierter Lösungen fußt grundsätzlich darauf, Daten, Software, Apps etc. von einem stationären Rechner ins Internet zu verlagern, um somit dezentral von allen berechtigten Geräten darauf zugreifen zu können.
Im privaten Rahmen kennt man das beispielsweise vom Smartphone, das die Kamerabilder automatisch in der eigenen Cloud speichert. So spart man sich die Übertragung auf andere Geräte und kann einfach vom Laptop auf seine Handyfotos zugreifen.
Aber nicht nur im privaten Rahmen steigt die Nutzung von Cloud-Services. Auch im Unternehmenskontext wird die Cloud zunehmend zur IT-Lösung Nr. 1. Laut Statista lag der weltweite Umsatz im Bereich Cloud-Computing 2018 bereits bei 197 Mrd. $ und hat sich somit gegenüber 2010 (42,8 Mrd. $) fast verfünffacht. Für 2022 prognostiziert Gartner sogar einen weltweiten Gesamtjahresumsatz von mehr als 350 Mrd. $.
Bei der Cloud-Nutzung im Unternehmenskontext geht es dabei weniger um das Abspeichern von Bildern, sondern um die flexible Nutzung von Rechen- und Speicherkapazitäten, sowie die dezentrale Bereitstellung von Softwarezugängen. Der Cloud-Zugang kann somit als eine Art eigener Computer begriffen werden.
Was hat es mit SaaS auf sich?
Business-Software wurde lange Zeit fast ausschließlich über Lizenzen verkauft. Man zahlt einen einmaligen Preis und erhält die gewünschte Version der Software zur Installation und Nutzung. Das bringt jedoch Nachteile mit sich, so zum Beispiel, dass für jedes Gerät eine neue Lizenz erworben werden muss, oder dass neuere Versionen wieder mit dem Kauf einer neuen Lizenz verbunden sind.
Diese Probleme entfallen bei einem SaaS-Ansatz. Hier übernimmt im Regelfall der Software-Anbieter das Warten und Updaten der Software. Der Kunde zahlt Nutzung und Wartung für einen vereinbarten Zeitraum (monatlich, jährlich etc.) und kann bei höherem oder niedrigerem Bedarf seine Software-Umgebung flexibel anpassen – er besitzt das genutzte Programm damit nicht. Die Software wird dabei über eine Cloud zur Verfügung gestellt. Somit lässt sich SaaS als eine von drei Cloud-Servicemöglichkeiten beschreiben. Die anderen beiden umfassen die Bereitstellung von Plattformen (PaaS) oder Infrastruktur (IaaS).
Kurz gesagt ist SaaS also ein Ansatz, bei dem Software nicht gekauft wird und in den Besitz des Nutzers übergeht, sondern bei dem für die Bereitstellung, Nutzung und Wartung von Software ein fest vereinbarter Betrag an den Anbieter gezahlt wird. Die Cloud stellt dabei den technischen Rahmen dar, sodass die als Service genutzte Software online bereitgestellt, gewartet und genutzt werden kann.
Übrigens: auch gekaufte Lizenz-Software kann über die Cloud zur Verfügung gestellt werden und ist nicht auf On-Premise-Lösungen beschränkt.