Google Analytics: Die Uhr tickt, der Versionswechsel rückt näher/
Vor knapp einem Jahr hat Google angekündigt, die aktuelle Google Analytics Version durch das neue Google Analytics 4 zu ersetzen. Schon damals hat Google einen sofortigen Umstieg empfohlen und gleichzeitig neue Registrierungen nur in der neuen Version angelegt. Mittlerweile hat Google damit begonnen, die Google Analytics 4 Properties automatisch in den Konten einzurichten. Was heißt das für Sie?
Die Ablösung der Google Universal Analytics Version durch Google Analytics 4 (GA4) ist ein wichtiges Thema für alle Marketingverantwortlichen. In diesem Blogartikel werden wir auf die Gründe dieser Neuentwicklung von Google eingehen und die Unterschiede zwischen den Messverfahren erläutern. Wir erläutern die Notwendigkeit eines sorgfältigen Setups und legen kurz die Vorteile von GA4 gegenüber der alten Version Universal Analytics dar. Darüber hinaus gehen wir auf die begründete, viel diskutierte Datenschutzkonformität von Google ein.
Wie mögliche Alternativen aussehen können und wie wir für Sie eine passgenaue Webcontrollinglösung schaffen können, lesen Sie zum Abschluss dieses Artikels.
Warum ersetzt Google die Universal Version?
Ein wichtiger Grund für die Einführung von GA4 ist die zunehmende Bedeutung von Mobilgeräten und anderen digitalen Plattformen. GA4 bietet eine verbesserte Funktionalität für die Analyse von Mobilgeräten und Apps, die in der Universal Version von Google Analytics nicht verfügbar war.
Ein weiterer Grund für den Wechsel zu GA4 ist die wachsende Bedeutung von Datenschutz. Das Thema Datenschutz erreichte in den letzten Jahren auch höchste politische Kreise im Verhältnis zwischen den USA und der Europäischen Union. 2020 wurde der EU-US Privacy Shield von der Europäischen Union für unzulässig erklärt. Im Fokus stehen dabei die Speicherung und Übermittlung von vollständigen IP-Adressen und weiteren Benutzerdaten von europäischen Usern in die USA.
Was ist jetzt anders?
Der Hauptunterschied in der Messmethode zwischen Google Analytics 4 und Google Universal Analytics liegt darin, dass in der neuen Version nicht auf Seitenaufrufe und Sessions, sondern auf Ereignisse und Conversions gesetzt wird.
In Google Universal Analytics wurde eine Sitzung als eine Reihe von Aktivitäten eines Benutzers auf Ihrer Website definiert, die innerhalb einer bestimmten Zeitspanne stattfinden. Eine Sitzung konnte beispielsweise aus mehreren Seitenaufrufen, Interaktionen mit Formularen oder Klicks auf Links bestehen. Seitenaufrufe wurden als der Hauptindikator für das Nutzerverhalten betrachtet.
In Google Analytics 4 hingegen werden Ereignisse als die Hauptmessgröße verwendet. Ereignisse erfassen jede Interaktion, die ein Benutzer auf Ihrer Website oder in Ihrer App durchführt, unabhängig davon, ob es sich um einen Seitenaufruf oder eine andere Interaktion handelt. Es gibt vier Arten von Ereignissen: automatische Ereignisse, vorgefertigte Ereignisse, benutzerdefinierte Ereignisse und erweiterte Konversionen.
Übernimmt Google die Einrichtung der neuen Version für mich?
Die seit März 2023 automatisch erstellten Properties enthalten zwar bereits einige grundlegende Einstellungen, wie zum Beispiel das Erfassen von typischen Daten wie Webseitenaufrufe und Ereignisse, Sie sollten aber noch weitere Einstellungen vornehmen, um sicherzustellen, dass Sie die Daten auf die Art und Weise erhalten, die für Ihre spezifischen Anforderungen am besten geeignet ist.
Einige der Einstellungen, die Sie anpassen sollten, sind beispielsweise das Festlegen von Zielgruppen, das Erstellen von Conversions, die Festlegung von Ereignissen und benutzerdefinierten Dimensionen und Messwerten sowie das Festlegen von Filtern.
Auch technisch gilt es einige Anpassungen vorzunehmen. Da Google Analytics 4 eine andere Messmethode als Google Universal Analytics verwendet, müssen vorhandene Tracking-Code-Implementierungen und -Integrationen möglicherweise angepasst werden.
Google Analytics 4 und der Datenschutz
Bringen wir es auf den Punkt: Ohne Anpassungen ist Google Analytics in der Version 4 nicht datenschutzkonform. Dabei geht es um technische und um strukturelle Anpassungen.
Auf technischer Seite müssen die IP-Adressen von Benutzern anonymisiert werden, damit keine personenbezogenen Daten erfassbar und auswertbar sind. Des Weiteren müssen Websitebesuchende mit Hilfe eines Cookie Consent Tools die Möglichkeit haben, die Datenerfassung auf der Basis der Besuchereinwilligung zu deaktivieren oder zu konfigurieren.
Außerdem ist darauf zu achten, dass die Datenschutzrichtlinien aktualisiert werden und Besucher über die Verwendung von Google Analytics informiert werden. Aber Vorsicht! Google bietet eine Reihe weiterer Dienste an, die mit einem Analytics Konto verbunden werden können. All diese Dienste müssen auch in der Datenschutzrichtlinie genannt und die technische Integration zusätzlich überprüft werden.
Dabei gilt: Je mehr Daten aus anderen Quellen zusammengeführt werden, desto eher sind Rückschlüsse auf den Besucher der Website möglich.
Wir haben doch noch Zeit!
Im alten Universal Analytics Konto werden ab dem 01.07.2023 keine Daten mehr erfasst. Sie werden dann auch nicht mehr im Konto interpretiert. Das Konto wird dann nur noch eine Nulllinie zeigen.
Aber bis dahin sind es doch noch einige Wochen?! Demnach haben wir doch noch Zeit, uns mit der Umstellung zu beschäftigen, oder?
Insgesamt sollte man die automatisch erstellte GA4-Property als Ausgangspunkt betrachten und diesen entsprechend den unternehmenseigenen Anforderungen und Zielen anpassen.
Neben den notwendigen Anpassungen stellt sich aber auch die Frage, ob man die neue Technologie nicht als Startpunkt für ein strategisches Webcontrolling definieren sollte. Auch bei der Entwicklung einer Migrationsstrategie unterstützen wir Sie gerne und kümmern uns um die Umsetzung.
Eine gründliche Planung und Vorbereitung des Webcontrollings umfasst auch die gemeinsame Definition geeigneter Key Performance Indicators (KPIs), die Festlegung von Interessengruppen im Unternehmen und die Darstellung der erfassten Daten in den individuellen Dashboards eines neuen Google Analytics.
Dabei helfen wir gerne: Wir überprüfen die bisherigen Properties und kontrollieren die Integration der neuen Property in Google Analytics.
Gerade weil Google Analytics im Hinblick auf den Datenschutz bei vielen Unternehmen als Webcontrolling-Lösung nicht unumstritten ist, zeigen wir Ihnen auch gerne alternative Lösungen auf.