getestet: Consent Management Plattformen/

Dem einen oder anderen sind sie beim Surfen im Internet bestimmt schon aufgefallen: Cookie-Banner. Reichte es bis Oktober 2019 noch aus, dass die Cookie-Banner einfach weggeklickt oder ignoriert werden konnten (sprich: sie waren funktionslos), so sieht dies mittlerweile deutlich anders aus. Wir vergleichen hier CookiePro mit UserCentrics und geben erste Implementierungstipps.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 1. Oktober 2019 entschieden, dass der Website-Besucher dem Setzen von Cookies explizit zustimmen muss. Dabei muss deutlich erkennbar sein, wofür diese Cookies dienen. Zudem darf es keine vorausgefüllten Felder geben, die initial dem Setzen von Cookies zustimmen.

Anstatt dies nun alles selbst aufwändig rechtskonform zu programmieren, gibt es am Markt einige Lösungen, die ohne großen Aufwand in die Website integriert werden können. Hierbei spricht man von sogenannten Consent-Management-Plattformen (CMP). 

Achtung: Dieser Blogbeitrag ist keine Rechtsberatung! Im Rahmen unserer Tätigkeit für unsere Kunden setzen wir uns zwar regelmäßig und intensiv mit den geltenden Datenschutzbestimmungen und der DSGVO auseinander, wir sind jedoch keine Juristen. Dementsprechend können wir für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der bereitgestellten Inhalte keine Haftung übernehmen.

Im Folgenden möchten wir euch zwei dieser Cookie-Consent-Lösungen vorstellen, die wir bereits evaluiert und erfolgreich bei Kundenprojekten eingebunden haben: CookiePro und UserCentrics.

CookiePro von OneTrust

 

CookiePro ist mittlerweile bei über 250.000 Websiten weltweit eingebunden und unterstützt aktuell über 100 Sprachen. 

OneTrust, die Firma hinter CookiePro, betreut weltweit 1.500 Enterprise Unternehmen und ca. 10.000 Mittelstands-Unternehmen. Zu den bekanntesten Kunden gehören dabei: Oracle, Osram, Randstad, Allianz Versicherung, Bertelsmann und Migros.

Weiterhin sind ca. 50% der Belegschaft von OneTrust im Bereich Research zum Thema Datenschutz oder in juristischer Form tätig. Sprich, der verwendete Banner ist immer auf dem aktuellsten Stand der Rechtslage. Die von OneTrust im Standard zur Verfügung gestellte Lösung, ist nach Angaben des OneTrust Sales Mitarbeiters bereits zu 100% datenschutzkonform.

Bei CookiePro ist besonders die große Anzahl unterstützter Tools hervorzuheben. Mehr dazu hier. So werden u.a. die folgenden Tools unterstützt:

  • Google TagManager
  • Google Analytics
  • Piwik
  • SharePoint
  • Adobe Experience Manager
  • WordPress
  • Drupal
  • Shopify
  • Joomla
  • Magento
  • Salesforce
  • HubSpot
  • etc.

Das Prinzip

Nach erfolgreicher Registrierung ist die Domain anzugeben, für die CookiePro verwendet werden soll. Hierbei können beliebig viele Domains angegeben und pro Domain entsprechende Konfigurationen vorgenommen werden. Anschließend scannt CookiePro diese Domain nach gesetzten Cookies und kategorisiert diese:

Im nächsten Schritt geht es an die Konfiguration des Cookie-Banners.

Cookie-Banner

Das Layout des Cookie-Banners kann im Backend konfiguriert werden. Dabei kann zunächst zwischen verschiedenen Standard-Layouts gewählt werden:

Im nächsten Schritt können die Farben konfiguriert werden:

sowie der eigentliche Inhalt des Cookie-Banners:

und das Verhalten:

Einbindung CookiePro in die Website

Die Konfiguration der Cookie-Banner ist somit abgeschlossen. Nun geht es an die Einbindung in die Website. Dies ist relativ simpel. Es wird lediglich ein JavaScript-Snippet im oberen Bereich des Seiten-Quellcodes eingebunden:

<script src=“https://cookiepro.blob.core.windows.net/langswitch/<ID>.js“ type=“text/javascript“ charset=“UTF-8″></script>

<script type=“text/javascript“>

function OptanonWrapper() { }

</script>

Damit wird der Cookie-Banner auch bereits auf der Website angezeigt (siehe Screenshot “Cookie-Banner”). Durch Klick auf “Cookie-Einstellungen” öffnet sich ein Dialog, in dem der User seine Zustimmung (oder Ablehnung) für die einzelnen Cookie-Kategorien setzen kann:

Hinweis bezüglich Styling: 

Ein gesondertes Styling des Cookie-Einstellungs-Dialogs ist über selbst zu erstellende CSS-Definitionen möglich, da alles über entsprechende CSS-ID- oder CSS-Class-Attribute ansprechbar ist.

Die konkreten Cookies kann man sich als Website-Betreiber zudem auf einer Seite automatisiert ausgeben lassen:

Dabei wird lediglich ein HTML-Container in den Quellcode der Seite eingefügt:

<div id=“optanon-cookie-policy“></div>

Um den Rest kümmert sich CookiePro automatisch.

Zusammenspiel CookiePro mit Google TagManager

Alleine durch die hier gesetzten Einstellungen geschieht jedoch im Tracking-Verhalten noch nichts! Hierfür müssen noch zusätzliche Einstellungen in der verwendeten Tracking-Software vorgenommen werden. In Verbindung mit dem weit verbreiteten Google TagManager kann dies beispielsweise wie folgt aussehen:

CookiePro bietet bereits vorkonfigurierte Trigger an, die in GTM importiert werden können:

Im Detail sieht dies wie folgt aus:

Möchte man nun definieren, dass das PageView-Event nur gefeuert werden darf, wenn der User dem auch explizit in den Cookie-Einstellungen zugestimmt hat, so könnte man dies wie folgt realisieren:

In diesem Fall ist besondere Vorsicht geboten, denn damit dies auch korrekt funktionieren kann, muss der DOM (Document-Object-Model) der Seite zur Verfügung stehen, damit entsprechend auf die Cookie-Pro-Einstellungen des Website-Besuchers zugegriffen werden kann!  Hierfür empfiehlt sich die Anlage eines Triggers vom Typ “Page View – DOM Ready” oder “Page View – Window Loaded”:

!Dadurch kommt es natürlich zu einer Veränderung der Tracking-Zahlen!

UserCentrics

 

UserCentrics ist einer der Marktführer im Bereich Enterprise Consent Management Platforms (CMP) mit Sitz in München und unterstützt aktuell 33 Sprachen.

Zu den bekanntesten Kunden gehören dabei: O2, Commerzbank, T-Mobile und heise.

Das Tool “UserCentrics CMP” unterstützt neben Kern-Features, wie der individuellen Konfiguration pro Domain, einem automatischen Crawlen der Seite (“Cookie-Detection”) und monatlichen Optin-Reports alle bekannten Marketing-Tools:

  • Adobe Analytics
  • Econda
  • Google TagManager
  • Google Analytics
  • Google Ads
  • Microsoft Advertising
  • Salesforce
  • Facebook
  • Youtube
  • Cloudflare
  • Criteo
  • etc.

Wichtig für viele Kunden ist zudem die Tatsache, dass UserCentrics einen deutschen Support anbietet und die Server in Deutschland stehen.

Konfiguration

Pro Domain muss eine separate Registrierung erfolgen. Das Ergebnis sind sogenannte “setting-IDs”. Diese repräsentieren die Konfiguration der zugrunde liegenden Domain.

Sobald mehrere “setting-IDs” vorhanden sind, bekommt der Benutzer nach dem UserCentrics-Login eine Übersicht angezeigt.

Nach Auswahl einer “settings-ID”, kann dann ein Scan der Domain nach gesetzten Cookies gestartet werden. Die Cookies werden hierbei dann automatisch kategorisiert.

Das Layout des Cookie-Banners kann im Backend konfiguriert werden. Hier stehen neben verschiedenen Standard-Layouts auch individuelle Gestaltungsmöglichkeiten über CSS zur Verfügung.

Einbindung in Website

Eine Einbindung von UserCentrics in die Website ist relativ einfach über JS möglich.

Die Integration bereits vorhandener JavaScript muss technisch geringfügig angepasst werden, so dass diese mit im Backend gepflegten Cookie-Services übereinstimmt.

Anzeige auf der Website

Damit wird der Cookie-Banner bereits auf der Website angezeigt: 

Durch Klick auf “Cookie-Einstellungen” öffnet sich ein Dialog, in dem der User seine Zustimmung (oder Ablehnung) für die einzelnen Cookie-Kategorien setzen kann:

Die konkreten Cookies kann man sich als Website-Betreiber zudem auf einer Seite automatisiert ausgeben lassen:

Fazit

Sowohl CookiePro als auch UserCentrics bieten vielfältige Konfigurations- und Individualisierungsmöglichkeiten und unterstützten die gängigsten Marketing-Tools, um das auch weiterhin rechtlich brisante Thema “Cookies und Einwilligung” für den Endkunden so transparent und komfortabel wie möglich zu gestalten.

Natürlich gibt es auf dem Markt noch zahlreiche weitere Anbieter. Diese verfügen aber, je nach Anbieter, über Nachteile, die den Einsatz bei unseren Kunden ausschließen.

Exemplarisch seien hier die Themen “deutscher Support” und “Serverstandort” genannt.

Für den Einsatz eines “Cookie Consent Manager Tools” sind die rechtlichen Vorgaben von Kundenseite ausschlaggebend. Man kann hier somit nicht prinzipiell sagen, dass Tool A oder Tool B verwendet werden sollte, da dies immer individuell anhand der Anforderungen geprüft werden muss. 

Nichtsdestotrotz haben wir mit diesen beiden Tools (CookiePro und UserCentrics) bisher nur positive Erfahrungen gesammelt.

Gerne beraten wir Sie darin, welche Cookie Consent-Lösung die Richtige für Ihr Unternehmen sein kann und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.